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Für Rabenkrähen wird es in der Innenstadt ungemütlich!
icon.crdate07.11.2022
NÜRTINGEN (nt) In den vergangenen Jahren fühlte sich mancher Passant, der abends durch die Nürtinger Innenstadt ging, an Szenen aus Alfred Hitchcocks Filmklassiker „Die Vögel“ erinnert: hunderte von Rabenkrähen ließen sich lautstark auf den Bäumen nieder, verweilten und zogen nach einiger Zeit zu ihren Schlafplätzen außerhalb Nürtingens. Zurück blieben flächendeckende Verunreinigungen im Bereich der Bäume durch Kot und Passanten sowie Anwohner, die ob der Menge an Vögeln und dem Lärm, den diese beim Ein- und Ausfliegen machten, erschrocken waren und sich teilweise gar bedroht fühlten. Eine nachvollziehbare Reaktion angesichts von Schwärmen, die mit 800 bis 900 Tieren allabendlich unterwegs waren.
Die Tatsache, dass sich Schwärme von Krähen in dieser Größe in der Innenstadt einfinden, bevor sie zu den Schlafplätzen im Wald aufbrechen, ist Recherchen zufolge bislang einzigartig. Ein vergleichbares Phänomen scheint es in anderen Städten nicht zu geben. Andere Städte haben eher mit Nistkolonien von Rabenvögeln zu kämpfen.
Die Stadt Nürtingen wird daher in diesem Jahr erstmals eine Vergrämung der Rabenkrähen durchführen. Dieser aus der Jägersprache verwendete Begriff bezeichnet die wiederholte Störung, um Wildtiere zu vertreiben. Ab 3. November wird den Rabenkrähen abends bei Eintreffen der Vögel mittels Ton- und Lichteffekten der Aufenthalt möglichst unangenehm gemacht. Über Lautsprecher werden Warn- und Alarmrufe der Rabenkrähe übertragen, die von stroboskopartigen Lichtblitzen begleitet werden. Die Störreize lösen die Vögel selbst aus, wenn sie sich in den Bäumen im Umfeld rund um den Jorderyplatz niederlassen.
Die zwei Wochen andauernde Aktion ist mit der Naturschutzbehörde des Landkreises abgestimmt.
27.10.2022